Fahrt in westlicher Richtung Bharatpur
Zwischenstopp in der ehemaligen Haupstadt des Mogulreiches in der Hochebene - Fatehpur Sikri (Phatehpur Sikrī; फतेहपूर सिकरी),
sandsteinrote Stadt mit weißen Marmorpalästen, wurde wegen Wassermangel aufgegeben.
Gegen 13:30 Uhr kamen wir im ****Hotel Udai Vilas Palace mit seinen 40 Zimmern und 10 Suiten (DZ 35 €) östlich von Bharatpur an. Unser Zimmer (106) hatte wieder getrennte Betten. Da wir dies wiederholt feststellten, wird darauf wenig Wert gelegt, dass Eheleute auch ein Ehebett erhalten - obwohl Mitreisende berichteten, dass sie als Alleinstehende ein Ehebett bekommen haben. Für alte Eheleute kann das vielleicht sogar angenehm sein - wir finden dies nicht besonders gelungen. Da entsprechend unseren Vorinformationen wir wußten, dass WLAN nicht angeboten wurde, brauchte ich auch gar nicht erst den Vewrsuch starten, ob ein Wireless- Empfang möglich ist. Das aber nicht einmal Informationsmaterial zum Hotel angeboten wurde, überraschte uns nun auch nicht mehr. So fehlte auch ein Fön und Kühlmöglichkeiten waren für Getränke auch nicht vorhanden. Das Shampon wurde auch vergessen aufzufüllen - die Rester reichten gerade für einer Person. Den zugesicherten Weckruf vermißten wir leider auch. Da wir aber parallel den eigenen Wecker stellten, konnten wir selbst dieses Defizit ausgleichen.
Auch die Tagesdecken legten wir gleich weit weg - schliefen doch lieber ohne Nachtklimaanlage - nein das wollten wir - die Klimaanlage mit ihren lauten Geräusch ließ sich leider nicht abstellen. Im Schrank hatten wir doch noch extra Zudecken gefunden, die wir natürlich nutzten. Ansonsten war die Wohnung dem ersten Blick nach relativ sauber, auch wenn unter den Möbelstücken die Insektenleichen schon länger nicht entfernt wurden. Auch die Silikonfugen im Bad waren dringend überholungsbedürftig und an Duschkopf und an den Wasserhähnen nagte bereits der Zahn der Zeit.
Steckdosen waren reichlich vorhanden - jedoch wurde hier eine andere Art verwendet. - die normalen deutschen Stecker konnten dennoch auchproblemlos verwendet werden. Aufpassen mußten wir jedoch, dass beim Verlassen der Wohnung und Abschalten des Hauptschalters alle Steckdosen stromlos waren - auch die des noch angeschlossenen Ladegerätes für den Fotoapperat. Also löschten wir alle Lichter und ließen den Hauptschalter an.
Unser Zimmer blickte genau auf das Pool und nutzten gleich dieses Angebot der Abkühlung. Vom Fenster aus sahen wir einen Stapel bereit gestellter Badetücher. Vor Ort entschieden wir uns schnell, diese nicht zu nutzen, da dunkle Flecken an allen drei Tüchern uns entgegen lächelten.
Da der nächste Termin erst 16:30 war, überbrückten wir die Zeit mit Karten schreiben. Positiv war, das wir die unfrankierten Postkarten an der Rezeption abgeben konnten, den Wert der erforderlichen Marken bezahlen konnten und diese alles Weitere für uns erledigten. Je Postkarte wurden 15 Rubien Porto berechnet. Da noch Zeit bis zur Abfahrt war, bestellten wir uns jeder eine Tasse Kaffee (60 Rubien) - nun - geschmacklich hat er vielleicht mal irgend wann Kaffee gesehen - er war bis Dato der durchsichtigste und für einen Außenstehenden leicht mit Tee zu verwechseln. Da wir nicht unbedingt die Kaffeetrinker sind, nahmen wir es einfach hin. Wir wussten, dass man bei dringend guten Kaffeebedarf im Urlaub den besser aus Deutschland mitbringen sollte. Wasserkocher waren in den Zimmern von allen Hotels vorhanden.
Pünktlich zur bestellten Zeit warteten zwei bereit gestellte Jeeps mit einheimischen Fahrern auf uns. Einer der Mitreisdenden beanspruchte den Beifahrersitz vorn, den ich mir zum Fotografieren bereits sicherte. Da ich keine Streitigkeiten mag, räumte ich den Platz (zähneknirschend) für den Herrn Oberst a.D., dessen Stand nun mal nicht die 2. Reihe oder gar ein Platz auf den Rücksitzen angemessen schien.
Noch vor Abfahrt belehrte uns der Reiseleiter, bei den Kindern tunlichst zu unterlassen, Geschenke, sei es Bonbons, Kulis oder andere kleine Geschenke zu überreichen. Ein mitreisendes Ehepaar war zu dieser Zeit leider nicht bei und brachte später die Kinder in kritischen Situationen. Er bemerkte, dass sie sich an die im Rucksack liegenden Bonbons zu schaffen machten. Energisch wies er diese zurück und belehrte sie mit wenigen Worten, ließ aber die Schachten im offenen Gazenetz des Rucksackes liegen. Ich konnte den Diebstahl der Schachtel mit einen kurzem Eingreifen ein zweiters Mal verhindern. Beim dritten Mal hatten sie es - natürlich ohne große Anstrengungen geschafft, diese Schachtel zu entwenden, prügelten sich noch kurz und verschwanden schnell. Ich nenne so etwas Animation zum Diebstahl unter Ausnutzung der Armut dieser Kinder - ein schlechtes Beispiel für Touristen. Aber da muß jeder mit sich selbst klar kommen.
Wir fuhren 25 Minuten (etwa 10 km) bis in ein kleines Dorf südlich der Stadt Bharatpur. Herzlich winkten uns viele Kinder bis zu Jugendlichern zu - auch einige der Erwachsenengeneration hob die Hand grüßend entlang der Strecke. Die Fahrt führte uns über einer schalen schlecht ausgebauten Aspaltpiste, über eine Brücke eines Flusses, wo in den noch verbliebenen Resten Wasserbüffel sich abkühlten - vorbei an einen haltenden Zug am Halktepunkt. Dass dies keine reiche Region war, übersahen wir nicht im Geringsten. Alle schienen aber sehr glücklich zu sein - die Anwesen waren aber vielfach sauberer als in den bisher gesehenen Städten.
Schon mit dem Aussteigen umglagerten uns ein Schwarm kleiner Kinder. Bei uns Beiden stellten sie schnell fest, dass in den Taschen nichts zu finden war, was sie durch beherztes eigennütziges Abtasten schnell feststellten. Unsere Taschen hielten wir schützend vor den Körpern. Ihre Aufmerksamkeit und Umringen war mehr als heftig, als ich sie beispielsweise zur Herausnahme eines Objektives nur kurz öffnete. Das nichts Gebrauchbares zu holen war, ließen sie schnell wieder ab.
So gingen wir entlang den Feldrändern vom Dorfanger in einem 20-minütigen Fußmarsch zu der Gastfamilie - ein kleiner ländlicher Ortskern mit einzelnen kleinen Anwesen. Natürlich schauten alle auf uns - ältere Frauen in Tüchern eingehüllt und verfolgten jeden Schritt. Einige junge Frauen lächelten uns zu und winken leicht verschämt hinterher. Unser Reiseleiter erklärte noch einmal praktisch am Origional luftgetrockneten Kuhfladen die weitere Verwendung als Brennstoff, Poliermittel bis hin zum Auflockern des Erdreiches des Bodens mit den Verbrennungsrückständen. Wer dabei denkt, dass da etwas "Anrüchiges" bei ist - die Fladen sind geruchlos und keimfrei. Sie eignen sich bestens mit Lehm vermischt als wärme- und kälteisolierenden Baustoff für die Hüttenwände aber auch zur Befestigung des Bodens vor und in der Hütte. Längerer Regen "weicht" zwar teilweise das mühevoll Hergerichtete wieder auf -der Zeitfaktor spielt hier nun eimal keine Rolle. Übrigens - wer diese Frau mit gelber Mütze links im Bild kennt (soll maßgeblich an der Entwicklung von USB mitgewirkt haben??) und viel mit Intel-Shirts Reklame läuft, darf durchaus erwähnen, dass sie mir die geliehene SD-Speicherkarte wieder zurücksenden kann.
So wurden wir in den Haus der Gastfamilie gebeten. Im schlanken langen Flur begrüßten uns aus den Nebenräumen die Gastgeber und führten uns in das Wohnzimmer, von denen weiter zwei Schlafzimmer abgingen. Kaum Platz genommen wurde uns gut schmeckender schwarzer Tee gereicht. Unser Reiseleiter erklärte uns den Alltag und das Leben einer typischen Landfamilie. Wer denkt, hier lebt man weit ab von der Zivilisation - der irrt. Telefon, Handy, Fernsehgerät - damit natürlich auch elektrisch Strom liegt in jedem Haus an, wenn auch die Verlegung einen Elektriker die Hände über den Kopf zusammen schlagen läßt - oder gar dem Deutschen TÜV die Sperrung des Dorfes vom elektrischen Strom veranlassen würde.
Da dieses Dorf regelmäßig von Reisegruppen des Hotels frequentiert wird, provitieren diese doch bereits davon und geht somit besser, wie andere umliegende Dörfer. Eine positive Erfahrung gaben wir unseren Reiseleiter mit, die wir unlängst auf unserer letzten Marokko-Rundreise erlebten. In dem ausgewählten Dorf ist jedes Mal eine andere Familie als Gastfamilie für Reisegruppen verantwortlich - natürlich entsprechend den verfügbaren Wohnraumgrößen angepasste Gruppengrößen. Das nötige Geschirr ging hier von betreuende Familie zur Nächsten. Hier stiftete unser Hotel das Geschirr, den gereichten Tee und das Gebäck.
Nachdem nach den 20-minütigen Gastaufenthalt alle ausgetrunken hatten, fuhren wir gleiche Strecke zurück ins Hotel. Vor dem Restaurant spielte ein Einheimischer auf ein fußakkordeonähnliches Gerät landestypische Melodien und lockerte die schwülheiße Athmosphäre auf.
Gegen 19:30 war für uns das Abendbrot vorgesehen. Eine weiter Reisegruppe des gleichen Reiseveranstalters war bereits voll mit dem Abendbrot zu Gange. Alle der 10 Speisebehälter waren vol aufgefüllt - wenn auch die warmen Speisen nur lauwarm bis kalt gereicht wurden. Die kleinen Brenner unter dfen Behältnissen reichten nicht, die scheinbar zu kalt eingeführtenm Speisen aufzuwärmen. Das Essen war reichlich und durchgehend scharf (außer reiner Reis, Linseneintopf und Bratkartoffelwürfel). Zwischendurch wurde Fladenbrot gereicht. Zwei Sorten Geflügelzubereitung, gefüllte Schoten, mehrere Gemüsesorten, Nudelgericht waren für Scharfesser durchaus schmackhaft - als Nachspeise gab es angenehm kühlen Pudding mit reichlich Früchten. Für ein Wasser zahlten wir 50 Rubien. Anschließend wurde Kaffee (in bekannter Stärke!) und schwarzer Tee kostenfrei gereicht. Der Musiker hatte mittlerweile seinen Auftritt beendet - dafür wollte ein Puppenspieler ein Stück uns vorführen - fand aber bedauerlicher weise keinen Interessenten - auch nicht einen, der sich für eine seiner zum Verkauf angebotenen Puppen interessierte. Wir verfolgten den Ausganfg nicht mehr und zugen uns in unseren kühlen Zimmer zurück. Wir mixten uns zum Tagesausklang einen Drink und nutzten die Zeit wieder richtig auszuschlafen.
5. Tag (So-17.05.2009) Bharatpur - Jaipur (ca. 190 km)
*****Hotel Mansingh Palace Jaipur - 59 Zimmer (Standardzimmer: 48,17 €) Zimmer 103
6. Tag (Mo-18.05.2009) Jaipur
Da wir einige der geplanten Reiseziele bereits gestern besichtigten, war der heutigeTag nicht sonderlich voll. Wie gewohnt 6:30 weckservice und von 7 - 8 Uhr Frühstück. Für mich fiel es etwas sehr bescheiden aus - Darmprobleme gestatteten mir nur einen Toast mit Tee zu essen, obwohl das Essen in gewohnter Mansing-Hotel-Qualität gut und reichlich und nett hergerichtet wurde.
Gegen 8 Uhr startete der Bus. Auch der Beifahrer begann mit einer seiner Routineaufgaben den Verkauf von kühlen Getränken. Nach wenigen Minuten Fahrzeit erblicktenb wir in der Ferne die rießigen Anlagen des Ford Ambers. Auf einen Parkplatz am Fuße des Fords warteten zahlreiche Jeeps auf erste Gäste.