Kennen Sie die zahlreichen Sehenswürdigkeiten Thüringens mit dem Thüringer Wald?
Den meisten Urlauber und Reisenden kennen sehr viele Sehenswürdigkeiten Thüringens nicht beziehungsweise haben davon noch nie etwas gehört oder gelesen.
Gerade das Land Thüringen ist so reich an Sehenswürdigkeiten und historisch wertvolle Stadtkerne wie die Städte Erfurt Arnstadt und Gotha, die förmlich zu einer Besichtigung einladen.
Wir empfehlen den Besuchern Thüringens, die sich Gotha als Ziel ausgesucht haben, die Schloss Tenneberg - Waltershausen zu besuchen.
Schloss Tenneberg - Waltershausen / Thüringen - Thüringer Wald und Rennsteig
Vom Ferienhaus Thüringen in Ohrdruf fährt man über der Bundesstraße B 88 nach Georgenthal, weiter entlang der Landstraße L 1025 über Leinatal, Ernstroda, Schnepfenthal und erreicht nach 20 km und 25 Minuten Fahrzeit den Parkplatz vor dem Schloss.
Die Strecke ist unterwegs gut beschildert und somit leicht zu finden.
Etwa 1200 m vom Schloss entfernt hält an der Station Waltershausen-Gleisdreieck der Linie Gotha - Tabarz die Thüringerwaldbahn.
Bereits von Weitem sieht man die mittelalterliche Burganlage Schloss Tenneberg.
Sie wurde auf den Resten der Wallburg aus dem 6. Jahrhundert auf dem Burgberg von Waltershausen errichtet. Bei Ausgrabungen wurden Reste eines alten Walles unmittelbar vor der Burg freigelegt.
In einer historischen Unterlage von 1168 wurde der Burgmann Heidenreich von Tenneberg erwähnt. Die mittelalterliche Burg wurde dennoch auf das Jahr 1176 mit der ersten urkundlichen Erwähnung datiert, die das castrum nostrum theneberg - eine Urkunde der Thüringer Landgrafen belegt.
Nicht unerwähnt soll die strategische Bedeutung der Burg für die Handelsrouten in den Bergen des Thüringer Waldes bleiben.
Die Burg schützt auch den Zugangsweg zum Hauskloster Reinhardsbrunn in der Zeit vom Landgrafen Ludwig III., das nur wenige Kilometer entfernt war. Am Baldrichstein, dem östlichen Ende des Burgberges, sollen sich damals Wach- und Wehrtürme befunden haben. Später war es mit der Einigkeit dahin, als die Klostervögte sich mit der Burg nicht über das Eigentum an Grund und Boden und deren Nutzungsrechte einigen konnten.
Es gibt auch einen weniger rühmlichen Zeitabschnitt der Burg. Apitz, Sohn des Landgrafen Albrecht, wurde eine Zeit lang die Nutzung übertragen und erlangte unter Ludwig von Hörselgau Bekanntheit als "Raubritternest".
Adelsfamilien übernahmen nach der Aburteilung von Apitz die Burg in Form von einer Gesamthandsgemeinschaft (Ganerbschaft) und konnten somit die Burg in Gesamtheit erhalten. Im Jahr 1391 kaufte der Landgraf Balthasar die Burg, erneuerte sie in verschiedenen Teilen und erreichte damit die Erhöhung der Wehrhaftigkeit.
Mehrere Landgrafen Thüringens nutzten die ehemalige Burg als Jagdschloss und bauten es in den Stilrichtungen der damaligen Zeit um. Heute wird das Schloss mit seinen historischen Räumen als Museum, aber auch für Ausstellungen, Eheschließungen etc. genutzt.
Johann Casimir, Herzog von Sachsen-Coburg und Sohn des Herzogs Johann Friedrich II, baute es später zu einem Jagdschloss im Renaissance-Stil um.
Nach dessen Ableben im Jahr 1633 nutzte Ernst I. (Ernst der Fromme von Sachsen-Gotha) das Schloss in den Jahren 1640-1646 bis zur Fertigstellung seines neuen Residenzschloss Friedenstein in Gotha. In den Folgejahren nutzten sein Sohn Friedrich I. wie auch sein Enkel Friedrich II., Herzog von Gotha-Altenburg bis zu deren Ableben im Jahr 1732 das Schloss als Sommerresisdenz. Auch diese veranlassten einige Umbauten vom Renaissancestin in den Barockstil.
So wurde 1719 im Westflügel der Festsaal fertig gestellt. Beeindruckend ist die Deckenmalerei des Malers Johann Heinrich Ritter, nachdem er auch "Rittersaal" genannt wird, indem das Herzogsehepaar im antiken Gewand verewigt wurde. Er enthält an den Wänden Plastiken der vier Jahreszeiten, der zwölf Sternkreiszeichen sowie der Elemente Wasser, Luft, Erde und Feuer und hinterlässt somit auch durch seine Architektur einen hervorragenden und sehenswerten Gesamteindruck. Neben dem Rittersaal sind noch zwei weitere Räume im Barockstil erhalten geblieben. In diesen Räumen wurde im Jahr 1929 das "Städtische Heimatmuseum" gegründet. Sie sollen wieder für Veranstaltungen genutzt werden, wobei deren derzeitige Bestuhlung nicht der Würde des Raumes entspricht.
Im Schloss ist die ständige Ausstellung "Waltershäuser Puppen- und Spielzeugindustrie" zu sehen. Weitere Schwerpunkte sind eine Ausstellung zum historischem Kunsthandwerk, zum bürgerlichen Wohnen, zur Völkerkunde sowie zur Stadtgeschichte zu sehen. Leider wurden in vergangenen Jahren durch mehrere Einbrüche unwiederbringliche Kunstgüter gestohlen, wie die Armbrust von Herzog Johann Casimir, alte Tafelbilder , Fayencen, Zinnkrüge, aber auch ein Teil der wertvollen Puppensammlung.
Im Innenhof des Schlosses befindet sich im Arcadengang das Tenneberger Schlosscafé.
Leider hatten wir bei unserem Besuch keinen Besichtigungshinweis zur Schlosskapelle gefunden, welche im Jahr 1380 errichtet wurde. Wie viele andere Räume erfuhr auch die Schlosskapelle im 18. Jahrhundert eine barocke Umgestaltung und wurde 1721 mit einer Orgel des Orgelbauers Johann Christoph Thielemann aus Arnstadt als protestantische Kirche eingeweiht. Das Deckengemälde ist noch gut erhalten und wurde vom gleichen Maler geschaffen, der die Deckenmalerei im Rittersaal schuf.
-
Geschichtlicher Abriss:
- 1176 - die Burg hatte ihre erste urkundliche Erwähnung als Castrum nostrum Theneberg (Schloss Tenneberg) durch den Landgrafen Ludwig der Fromme (Ludwig III.),
- 1176 - erste urkundliche Erwähnung von Waltershausen,
- 14. Jahrhundert - Gerichtssitz "Stuhl von Waltershausen",
- 1380 - Bau der Burgkapelle,
- 1391 - Ausbau zur hufeisenförmiger Form durch Landgraf Balthasar,
- 16. Jahrhundert - Umbau des Schlosses,
- 1588 - Johann Casimir, Herzog von Sachsen-Coburg baute die Burg zur Jagdresisdenz aus,
- 1612 und 1622 - Umbau zum Renaissanceschloss,
- 1640 - Regierungssitz von Ernst der Fromme von Sachsen-Gotha,
- 1640 - Umbau der alten Kapelle,
- 1713 - Friedrich II., Herzog von Gotha-Altenburg begann das Schloss in Barockstil umzubauen und errichtete die Kapelle.
- 1719 - Errichtung des Festsaals,
- 1721 - Einweihung der von Friedrich II. im Barockstil umgebaute Kapelle,
- 1929 - Gründung des städtischen Heimatmuseums.
- ...
Parkplatz: ... (GPS: .50.895432, 10.552193)
Öffnungszeiten:
Mi-So 10-17 Uhr (Nov.-März bis 16 Uhr; Januar geschlossen)
Führungen: - keine Zeitangaben - 10 Euro
Eintritt: Erwachsene 5 Euro; Kinder 3-14 Jahre 1 Euro; Familienkarte 8 Euro,
Internet: www.schloss-tenneberg.de
Internet: Schlosscafe Tenneberg
(Stand: Mai 2013)
Weitere Sehenswürdigkeiten in Waltershausen
Stadtkirche "Zur Gotteshilfe" von Waltershausen
Schon die Fahrt durch den alten Kern von Waltershausen unterhalb des Burgberges lässt erkennen, dass es hier viel Geschichtsträchtiges zu sehen gibt. Um das Schloss Tenneberg zu erreichen, fährt man durch das letzte erhaltene Stadttor, dem "Klaustor". Früher gab es noch weitere sechs Tore.
Besonders sehenswert sind das am Markt gelegene historische Rathaus im Fachwerkstil sowie die Stadtkirche "Zur Gotteshilfe" mit der sehenswerten Deckenfresko "Heilige Dreifaltigkeit" (Foto unten). Sie beherbergt auch die größte Orgel aus der Barockzeit in Thüringen - eine Trost-Orgel. Ursprünglich stand hier die spätgothische Liebfrauenkirche, von der nur noch ein Teil des Turmes besteht.
Öffnungszeiten: täglich 10 - 12 Uhr und 14 - 16 Uhr
(GPS: 50.898056, 10.555833)
"Die Prinzen" in der Stadtkirche
Hier in der Stadtkirche von Waltershausen gab die bekannte Leipziger Band
"Die Prinzen" am 29. September 2013 ihr zweites Konzert vor vollem Haus. Bereits drei Jahren zuvor gab sie ihr erstes Konzert. Es war ein Klangerlebnis besonderer Güte - hier sangen Musiker mit geschulten Stimmen, denn sie durchliefen in ihrer Jugend die bekannten Knabenchöre wie der Leipziger Thomanerchor unter Leitung des Thomanerkantors Erhard Mauersberger sowie des Dresdner Kreuzchores, ehemals unter Leitung des Kreuzchorkantors Prof. Dr. Rudolf Mauersberger. Mit stehende Ovationen würdigten die Zuschauer diesen Musikgenuß.
Natürlich verbindet man die Stadt Waltershausen mit Puppenindustrie aber auch mit Fahrzeugbau, denn von hier kommt der immer noch bekannte "Multicar"
Weihnachtskonzert 2014 Stadtkirche Waltershausen
Nicht nur die bekannte Leipziger Band - "die Prinzen" - auch das Mandolinenorchester "Euphonia" gibt in der Stadtkirche ein Konzert. Am Sonntag, 07. Dezember 2014 um 17.00 Uhr findet hier das Adventskonzert in Mandolinenklängen statt.
Hörenswertes aus Waltershausen
Anlässlich des 95. Geburtstag des Mandolinenorchester "Euphonia" fand auf Schloss Tenneberg am 28.06.2014 im historischen Rittersaal ein Konzert statt.
Für dieses Jubiläumskonzert war der voll besetzte Rittersaal, der eine herrliche Akustik bot, eine würdige Kulisse für dieses Jubiläumskonzert
Bravorufe und stehenden Ovationen von den über hundert Musikliebhabern veranlasste den Klangkörper, mehrere Zugaben zum anderthalb stündigen Konzert zu geben und dankten somit dem Mandolinenorchester und seinem musikalischen Leiter Jörg Triebel.
Repertoire:
1. Variazioni di concerto (R. Ganz)
2. Sonata VI (3. Satz) (V. Roeser / bearb. E. Tober-Vogt)
3. Konzert G-Dur für Solomandoline und Zupforchester (1.Satz) (A. Vivaldi)
4. Feuerwerksmusik (1. La Rejouissance) (G. Fr. Händel / bearb. O. Hahn)
5. Preludio (Mandonico)
6. Recuerdo de la Alhambra (Fr. Tarrega / bearb. J. Triebel)
7. Slavischer Tanz (H. Dittrich)
8. Auf einem persischen Markt (A. W. Ketelbey)
9. The second Waltz (Jazzsuite Nr. 2) (D. Schostakowitsch / bearb. J. Triebel)
10. Who'll come with me (Davids Song) (V. Cosma / bearb. J. Triebel)
11. Rumba (D. Kreidler)
12. Potpourri Populare (G. Satori)
13. und weitere Titel (bearb. J.Triebel)
Ein besonderer Musikerlebnis sind auch die öffentlichen Orchesterproben des Mandolinenorchesters Euphonia aus Waltershausen, die im September 2015 stattfinden. Weitere Termine sind auf deren Internetauftritt beschrieben.
Weitere Sehenswürdigkeiten in der Region
Schönstatt Marienkapelle Friedrichroda (täglich 09 - 17 Uhr - 50.861524, 10.563137)
Altensteiner Höhle Schweina (Mo.-Fr. 10-17 Uhr, Sa/So bis 18 Uhr (Nov.-März 12:30-16:30 Uhr; Jan. geschlossen) - 50.828558, 10.346256)
Schloss Glücksbrunn Schweina (Privatbesitz; Öffnungszeiten sind nicht bekannt - 50.829703, 10.343638)
Johann Sebastian Bach Kirche Arnstadt (Öffnungszeiten: Mo - Sa: 10 bis 16 Uhr; So 11 bis 15:30 Uhr) - 50.834207, 10.946310)
Fürstenhochzeit auf Schloss Neideck zu Arnstadt
Johann Sebastian Bach in Ohrdruf
Ferienwohnungen & Reisen * Appartements & Travel
appartements france & martinique
Reiseempfehlungen
Reiselustig? - Geführte Rundreisen:
Reisebericht einer Rundreise durch Indien / Rajasthan
- Teil 1: Rundreise Delhi - Agra
- Teil 2: Rundreise Agra - Fatehpur Sikri - Bharatpur - Jaipur
- Teil 3: Rundreise Jaipur - Jodhpur - Mount Abu - Udaipur
- Teil 4: Rundreise Udaipur - Pushkar - Shekhawati - Delhi
Reisebericht Marokko
- Teil 1: Rundreise Casablanca - Rabat- Meknes
- Teil 2: Rundreise Meknes - Fes - Erfoud
- Teil 3: Rundreise Erfoud - Tinehir - Quarzazate
- Teil 4: Rundreise Quarzazate - Ait Ben Haddou - Marrakesh
- Teil 5: Rundreise Marrakesh - Casablanca
Wir beschreiben hier ausführlich selbst organisierte Rundreisen:
- Mietwagen-Rundreise Israel 2013 (mit Golanhöhen und Westbank /Westjordanland),
- Rundreise Sri Lanka 2014 - Familienreise mit zwei Schulkindern,
Wie man aus einer Pauschalreise eine Rundreise organisiert:
- Highlights einer Sizilien-Rundreise 2014
- Highlights einer Nordzypern-Rundreise 2014
- mit dem Mandolinenorchester "Euphonia" aus Waltershausen auf Tournee nach Wien,
- geplant 2016 oder später: Zypern - westlicher Teil und Nikosia / Lefkosa,
- geplant 2016 oder später: Von Hanoi nach Saigon,
- geplant: Private Rundreise - Die Türkische Schwarzmeerküste,
- geplant: Persien - ein sicheres Reiseland